Ein gutes Modellfoto für die Datenbank?

Ich denke, jeder von uns Modellbahnern hat sich irgendwann einmal die Frage gestellt, wie man seine Schätzchen auch fotografisch gut in Szene setzt. Sei es zur eigenen Katalogisierung, oder um sie anderen zu präsentieren (oder sie einer Datenbank zur Verfügung zu stellen 😉 ).

Die Gleiswarze Datenbank bietet seit Jahren die Möglichkeit, Bilder der einzelnen Modelle zur Verfügung zu stellen, damit man sich neben der textuellen Beschreibung bzw. der Daten auch ein optisches Bild von dem Modell machen kann. Seit einiger Zeit haben wir auch die Pixelbeschränkung aufgenommen, so dass die Modelle auch in voller Größe angezeigt werden können. Lediglich eine Speicherbegrenzung von 1,2 MB pro Bild mussten wir noch aufrecht erhalten.

Da wir in der Datenbank nicht auf Herstellerbilder zurückgreifen können (viele Hersteller stellen ihre Bilder nur Händlern zur Verfügung, aber nicht unentgeltlich für freie Datenbanken), sind wir auf die fotografischen Künste unserer Benutzer angewiesen. Dabei verfolgen wir stets die Devise: besser ein schlechtes Bild, als gar kein Bild von einem Modell. Unser einziges Ausschlusskriterium sind unscharfe Bilder, auf dem Modelle nur verschwommen zu erahnen sind oder Modelle, die in der Dunkelheit des Raumes verschwinden. Teilweise bekommen wir aber auch Bilder zur Verfügung gestellt, die einem Herstellerbild in nichts nachstehen und die uns schlichtweg begeistern. Vielen Dank an die zahlreichen Fotografen da draußen, die uns ihre Bilder zur Verfügung stellen!

Auch wir selber produzieren Bilder für die Datenbank, auch wir haben lange und viel experimentiert, wie wir sinnvoll die Modelle für die Datenbank ablichten können. Wir wollen einfach mal unseren Weg aufzeigen, vielleicht hat der ein oder andere noch Tipps für uns bzw. Vielleicht können wir dem ein oder anderen Benutzer noch Hinweise und Anregungen geben, wie er seine Bilder verbessern kann.

Man soll die Modelle detailreich betrachten können, d.h. eine gute Ausleuchtung und eine gewissen Schärfe der Bilder ist notwendig. Weitere, treffliche Diskussionsthemen sind auch Perspektive und Hintergründe.

Der Klassiker von Märklin auf C-Gleis mit Frontalblitz (Softbox) in Fotobox.

Wir haben uns entschieden, für unsere Datenbank Seitenansichten zu bevorzugen, wie wir sie hier im Bild sehen. In den meisten Fällen ist das Haupt-Motiv eines Modells von der Seite zu suchen. Eine leicht schräge Ansicht hat den Vorteil auch Teile der Frontpartie zu zeigen, bringt fotografisch aber auch einen erhöhten Anspruch an die Tiefenschärfe des Bildes mit sich, weil es nun räumlich abgebildet wird. Aus unserer Sicht ist die Seitenansicht aussagekräftig genug.

Bei diesem Box Car erkennt man die Tiefenschärfe-Problematik bei schräger Ansicht, die Anschriften in Höhe des zweiten Drehgestells sind unscharf.

Wichtig ist zudem eine gute Beleuchtung. Wer wenig Equipment zu Hause hat, dem sei empfohlen, Modelle im Tageslicht zu fotografieren, zum Beispiel auf einem Gleissockel auf dem Balkon. Wer auch im Winter oder im Keller seine Modelle fotografieren will, sollte auf gute Beleuchtung durch z.B. Videoleuchten achten. Ein Blitz eignet sich nur sehr bedingt, weil der sehr Lichtimpuls des Blitzes häufig sich Lack der Modelle spiegelt und hässliche Reflektionen verursacht. Daher verwenden wir beim Blitzen eine Softbox, die den harten Blitz in ein weiches Licht umwandelt und verwendet den Blitz auch nur zur dezenten Aufhellung. In jedem Fall sollte man einen Blitz nur indirekt nutzen. Gleichzeitig versuchen wir eine gleichmäßige Ausleuchtung mit 2 LED-Videoleuchten, mit der wir die Modelle von der Seite her ausleuchten. Hier ist empfehlenswert, wirklich mindestens 2 Leuchten zu nehmen und von beiden Seiten zu leuchten, um Schattenwürfe durch eine einseitige Beleuchtung zu vermeiden.

Hier sieht man die unschönen Reflektionen bei der Nutzung eines Blitzes ohne Softbox direkt auf das Modell. Die Ausleuchtung ist durch den Blitz ungleichmäßig und die Reflektionen auf der Scheibe störend, insgesamt sind am Modell in Kombination mit dem dunkelgrauen Hintergrund im vorderen Bereich nur wenige Details erkennbar.

Fotografiert ihr Eure Modell mit dem Smartphone? Dann habt ihr vielleicht sogar den Vorteil, dass das Postprocessing der Bilder durch die Software im Smartphone einige Schwachstellen der Beleuchtung bereits kaschiert. Zudem haben einige Smartphones einen Nachmodus, mit dem sich auch in nicht so gut ausgeleucheten Räumen erstaunlich gut belichtete Bilder auch ohne Blitz erzielen kann. Versucht es mal aus.

Mit diesen wenigen Tipps lassen sich schon gute Ergebnisse erzielen.

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