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Märklin stellt zweites Insidermodell vor

Märklin hat heute das zweite Insidermodell für 2022 für die Spurweite H0 vorgestellt, welches für den Märklin Insider Club und den Trix Profi Club erscheint.

Es handelt sich um eine komplette Neukonstruktion des badischen Krokodils der Baureihe E 71.1 in der Epoche 3 der Deutschen Bundesbahn in flaschengrüner Ausführung der frühen 50er Jahre. Dazu erscheint ein 5-teiliges Güterwagen-Set für einen Güter-Kurzzug.

Mit 459 EUR für die Lok und 199 EUR für das Wagen-Set werden stolze Preise aufgerufen. Bleibt zu hoffen, dass die Modelle den Preis nach den Qualitätsproblemen in letzter Zeit auch rechtfertigen.

Generell, finde ich, hat Märklin hier wieder eine gute Wahl für ein Club-Modell getroffen: ein schöner “Exot” mit sehr filigraner und detaillierter Optik, der zu seiner Zeit im Original technische Maßstäbe gesetzt hat , der sicher seine Liebhaber im Modell finden wird, und zugleich eine Reihe weiterer Form- und Farbvarianten für den MHI-Fundus der nächsten Jahre zulässt.

Selbstverständlich stehen die Modelle ab sofort in der Datenbank zur Verfügung.

Märklin Ukraine-Spendenwagen ausgeliefert

Der von Märklin am 16.3.2022 unter der Artikelnummer 43763 mit einer Auflage von 2500 Exemplaren verkaufte Spendenwagen für Frieden in Europa wurde mittlerweile ausgeliefert.

Schönes Modell, welches mit seinem Spendenzweck hoffentlich hilft!

Alle Details zum Modell findet ihr natürlich in unserer Datenbank.

Qualität bei Märklin

Ich habe lange gezögert, ob ich überhaupt einen Post zu dem Thema schreiben soll, aber meine jüngsten Erfahrungen haben mich doch veranlasst, ein paar Worte über die scheinbar deutlich sinkende Qualität bei der Firma Märklin zu schreiben und zu teilen.

Generell: seit über 30 Jahren bin ich Kunde bei Märklin. Selten hatte ich Grund zur Klage. Ich betreibe eine Sammlung von Modellen aus dem Bereich Deutschland und Schweiz der Epoche III bis VI auf Wechselstrom, es bedarf hier auch keiner Diskussion, das ist natürlich gewachsen, so etwas stellt man nicht einfach auf Gleichstrom um.

Es gibt seit geraumer Zeit immer wieder Diskussionen, teils polemisch, teils aber auch recht sachlich, über diverse Qualitätsmängel bei Märklin. Ich habe das lange Zeit sehr amüsiert verfolgt, vielleicht auch teilweise recht überheblich in den Foren kommentiert, auch, weil ich nie Probleme hatte. Alle Modelle, die ich mir gekauft habe, waren nach meinem Anspruch einwandfrei und ich war bereit, diese für den aufgerufenen Preis zu akzeptieren. Märklin war nie dafür bekannt, die am feinsten detaillierten Großserienmodelle am Markt zuhaben. Aber die hatten immer ein paar Vorteile auf ihrer Seite: Metallgehäuse, solide Technik und eine fast unverwüstliche Qualität, dafür war man auch gerne bereit, mal auf ein noch so filigranes Detail zu verzichten, zumindest ich war dazu bereit, aber ich bin auch scheinbar deutlich weniger anspruchsvoll, als die gemeine Internet-Community, die bei Märklin kauft.

Wie kommt es, dass selbst ein relativ unkritischer Kunde des Hauses Märklin einen solchen Post verfasst? Die Antwort ist: Frust. Auch mich hat mittlerweile die phasenweise schlampige Qualität von Märklin zermürbt. Was ist passiert?

In den letzten beiden Jahren kaufte ich viele Wagen-Sets. Leider kann man sich nicht mehr darauf verlassen, dass in einem Wagen-Set drin ist, was Märklin verspricht. Überprüft bitte jedes Wagen-Set, das ihr kauft, besonders Wagen-Sets, deren Zusammenstellung optisch vermeintlich identische Wagen beinhaltet, sieht man doch nicht so schnell auf den ersten Blick den Fehler.

Mir ist es in den letzten zwei Jahren nun zweimal Mal passiert, dass Wagen-Sets nicht korrekt zusammengestellt waren im Auslieferungszustsand, d.h. dass ein Wagen z.B. doppelt im Set vorhanden war, ein anderer Wagen dafür fehlte. In beiden Fällen waren es Wagen, bei denen es aufgrund des Bautyps bei einer ersten Sichtungsprüfung nicht auffällt, sondern erst, wenn man anfängt, z.B. die Details in die Datenbank zu übernehmen und die Betriebsnummern näher anschaut. Betroffen in meinem Fall die Wagen-Sets Märklin 43947 (Euro-Express) und noch ärgerlicher, das Insider-Wagen-Set 41327 zum VT 92.5. In beiden Fällen konnte eine Lösung gefunden werden, doch warum muss man überhaupt eine Lösung finden?

Den Fass den Boden hat dann am Anfang der Woche die Lieferung eines Märklin Klassikers (und auch als solcher beworben) ausgeschlagen: ich bekam die V 200.0 aus der Klassiker-Reihe von Märklin mit der Artikelnummer 37806, die prinzipiell wahrscheinlich beste V 200, die Märklin je gebaut haben. Die Lackierung ist top, ein neu gestalteter Maschinenraum, zahlreiche digitale Zusatzfeatures und ein recht ansprechend gestalteter Führerstand, zusammen mit der Umrüstung der Lok auf den Mittelmotor mit Kardanantrieb machen auf dem Papier ein Schmuckstück aus der Lok. Man freut sich und bekommt dies:

Ja, es handelt nur um eine abgefallene Drehgestellblende, und ja, das kann man zu Hause selber korrigieren (was ich auch getan habe, wobei ich Glück hatte, dass nicht alle Kunststoffstifte der Blende abgebrochen waren). Aber bitte was soll ich davon halten? Keines der Modelle war wirklich günstig, dass man aufgrund des Preises über solche “Lappalien” hinwegsehen kann. Was ist mit der viel beschworenen Endkontrolle in Göppingen, die gerne mal im hauseigenen YouTube-Channel wird hochleben gelassen? Wie können solche Modelle das Werk überhaupt verlassen? Mittlerweile ist man froh, wenn schon alle Achsen eines Wagens korrekt montiert sind. Ein Modell, das beim Auspacken auseinanderhält geht für eine UVP von 329 EUR gar nicht.

Ich habe noch einige Vorbestellungen bei Märklin offen und habe immer den Gedanken gehabt, dass die “Foren-Meckerer” ein übertriebenes Anspruchsdenken haben, und übertriebenenere Ansprüche stellen, als ich, der ich Pseudosammler und Teppichbahner bin. Seit dieser Woche setzt auch bei mir ein Umdenken ein. Jedes neue Märklin-Modell wird sehr fein säuberlich auf Mängel untersucht und reklamiert. Strafe muss sein, bei den aufgerufenen Preisen erwarte ich auch mangelfreie Ware beim Auspacken. Man kann auch dem Händler eine Teilschuld geben, warum er keine Kontrolle macht und so etwas rausgibt. Aber wenn das, was die Händler passiert, schon solche Mängel aufweist, warum erreicht so etwas überhaupt den Händler? Fragen, die Märklin sehr schnell beantworten sollte.

Man kann immer behaupten, das sich die Fehlerquote bei mir persönlich in Grenzen hält, aber wenn sie bei mir schon ein Schmerzlimit erreicht, sollte es beim Hersteller Zeit zum Handeln sein.

Neues von Märklins Zinkpest-Front

Ostern hatte ich bei einem Hopper aus den Märklin Start-Sets 29570/29575 Zinkpest am Bodenträger festgestellt und den Kundenservice kontaktiert.

Mittlerweile gibt es Rückmeldung vom Kundenservice, der wohl einen schlechten Tag erwischt hat, denn statt zum konkreten Fall etwas zu sagen, wird in der Antwort auf die anderen Wagen des Sets eingegangen, man hat wohl die Mail nicht richtig gelesen bzw. die Bilder nicht angeschaut.

Unabhängig von dieser Unpässlichkeit sind diese von der Zinkpest betroffenen Wagen wohl abzuschreiben. Ersatzteile, also neue Wagenböden bzw. Bodenträger gibt es nicht, was angesichts der Tatsache, dass die US-Wagenkonstruktionen immer noch in neuen Wagen-Sets verwendet und gebaut werden, schon recht verwunderlich klingt, so dass man davon ausgehen muss, dass die Ersatzteillieferung eher nicht gewollt ist.

Die Kulanzregelung von 50% auf den Kaufpreis pro Wagen, maximal aber auf 10 EUR beschränkt, ist dann bei einem Neupreis von ca. 40 EUR auch eher faktisch bei 25% anzusiedeln, so dass man den Wagen wohl eher abschreibt, insbesondere da nicht klar ist, was für einen Wagen man als Ersatz bekommt und man die Katze im Sack kaufen muss. Schade.

Kamerawagen mit dem DJI Osmo Pocket

Kamerafahrten auf der Anlage oder Teppichbahn haben etwas und geben unkonventionelle Einblicke in die eigene Anlage. Für diese Kamerafahrten gibt es viele Lösungen. Einige Hersteller bieten z.B. Loks oder Wagen mit integrierter Kamera an, aber auch viele Bastellösungen findet man im Netz, dank der vergleichsweise kleinen und günstigen Kameramodulen, die man heutzutage im Elektronikbedarf kaufen kann.

Ich habe jetzt einmal einen anderen Ansatz ausprobiert und mir einen Kamerawagen mit dem DJI Osmo Pocket gebastelt. Der DJI Osmo Pocket ist eine leistungsstarke 4K Kamera mit integriertem 3-Achsen-Gimbal zur Hardwarestabilisierung des Bildes. Das Schöne ist, dass er so klein und kompakt ist, dass er problemlos auf einen Wagen in Spur H0 passt, z.B. Flachwagen oder Niederbordwagen. Ein bißchen Pappe zur Stabilisierung, fertig ist der Selbstbau-Kamerawagen.

Was ist der Vorteil gegenüber den statischen Kameramodulen? Nun, der 3-Achsen-Gimbal ermöglicht eine hardwareseitige Bildstabilisierung und er schwenkt auch bei Kurvenfahrt soft mit, so dass man ein sehr ausgewogenes Mitfahrtsvideo bekommt.

Ich habe zusätzlich zum DJI Osmo Pocket noch das WLAN-Modul verwendet, es geht aber auch ohne. Das WLAN-Modul hat den Vorteil, dass man die Kamera während der Fahrt steuern kann, oder auch einfach die Aufnahmen starten/stoppen kann. Ohne das Modul startet man eben die Aufnahme am DJI Osmo Pocket direkt und stoppt es, wenn der Zug seine Runde beendet hat und hat während der Fahrt keine Kontrolle über die Kamera.

Fazit: eine nette Spielerei in Zeiten, wo man nicht vor die Tür kann oder darf, um mit dem DJI Osmo Pocket Züge in freier Wildbahn zu filmen.

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